Vom Mars auf den Altiplano

Dritter Fahrtag am Rande von Antofagasta vorbei, weiterhin tolle Wüstenlandschaften, leider Sonntag, was eine Kupferminenbesichtigung bei Calama unmöglich macht. Dafür die Entscheidung, zunächst gar nicht San Pedro anzufahren, sondern die Nordroute über den Altiplano und typische Andendörfer zu fahren, eine erste Höhenakklimatisierung auf 2500 Metern anzugehen und an der Laguna Inka Coya zu übernachten. San Pedro selbst scheint sich zum Übernachten nicht so richtig gut zu eignen und tagsüber muss man noch aufpassen, dass einem keiner das Auto klaut und nach Bolivien bringt. Den direkten Aufenthalt in der Stadt werden wir wohl minimieren. Die Route über das obere Loa-Tal ist zunächst völlig anders, als wir es uns vorgestellt hatten, eine große Straße in einem weiten, sehr weiten Tal. Doch wir erreichen den winzigen Ort Chiu Chiu und damit eine andere und sehr ursprüngliche Welt. Ein malerisches Andendorf mit kleinen Straßen und kleinen Häusern, einer Plaza, alles wie aus einem anderen Jahrhundert, wenn die vielen modernen Autos nicht wären und irgendwie das Gesamtbild stören. Wir sind uns einig, Kutschen würden besser passen. Es ist ein fröhliches Fest rund um die Plaza mit Verkaufsständen und vielen Menschen. Die weiße Kirche im Adobe-Stil mit ihrer Pforte aus Kaktusholz ist wirklich schön und sehr ins Bild passend, aber leider geschlossen - und das am Sonntag. Wir kaufen kleine runde Brote vom Grill bei Frauen mit faltiger, sonnengegerbter Haut und dunklen, von Gold umrandeten Zähnen. Nach einer zu kurzen Weile verlassen wir Chiu Chiu und fahren zur Laguna, die wir nach einem Offroad-Abstecher mit Blick in eine malerische grüne, vom Fluss durchzogene Schlucht finden. Eine kleine, aber sehr schöne Lagune inmitten der Wüste, einige Autos drumherum, einige Menschen und auch ein deutscher LKW-Camper. Wir genießen erstmal die Szenerie, ein bisschen Bewegung am See und beschließen hier zu nächtigen, davon ausgehend, dass die Autos alle noch wieder wegfahren werden und der deutsche Camper mit uns das Nachtlager teilt.

Frische Ananas, Lasse angelt patagonisch, wir anderen drei besuchen die anderen Deutschen und lernen sehr nett Anke und Andreas kennen, quatschen eine Zeit lang und schlafen ganz gut, der eine besser, der andere schlechter.