Atacama im Umkreis von San Pedro


Endlich aus San Pedro raus, erstes Ziel ein kleines Highlight, die Ruinen einer Inka-Festung. In der heißen Sonne steigen wir bei 33 Grad zwischen den Ruinen hoch, haben eine tolle Aussicht auf die fast surreal wirkenden umliegenden Berge und Vulkane in alle Rottönen, die die Erde so zu bieten hat, dazwischen kräftiges Oasengrün. Bei der Inka-Ruine ist als zweites kleines Highlight eine Höhle. Hans geht wegen seines Fußes nicht mit, Liska, Lasse und ich wagen uns mit Taschenlampen hinein und klettern hindurch bis zum Ende - naja, ich nicht ganz...

Anschließend fahren wir Richtung Valle de Muerte, die rote, lebensfeindliche Wüstenlandschaft fasziniert uns ungemein und Liska kann uns ganz genau zeigen, wo sie überall entlang geritten ist. Total schön, das alles noch nachvollziehen zu dürfen.   Später am Nachmittag fahren wir ins Valle de Luna, wo wir in wunderbarer Landschaft, weiterhin beeindruckendste Wüste, die typischen Touristenstationen abfahren, die trotz aller Touristen toll sind und nochmal einen intensiveren Eindruck vermitteln.

Erster Stopp eine weitere Höhle, die wir durchklettern, cool, macht Spaß. Weiterfahrt durch spektakuläre Mars- und Mondlandschaften. Zweiter Stopp: bizarre Steinskulpturen in der riesigen Weite, die die drei Marien genannt werden. Dritter Stopp: Düne. Wir steigen zum Sonnenuntergang auf die Düne, was ein deutlich weiterer Weg ist als ursprünglich angenommen und anstrengend, durch den Sand zu stapfen - wir verbuchen all das neben den schönen Erlebnissen als Höhenakklimatisierung. Oben suchen wir uns ein schönes Plätzchen und schauen zu, wie allmählich über diesem Tal des Mondes die Sonne untergeht. Total schön! Und als sie dann weg ist, tritt plötzlich die gesamte Bergkulisse mit ihren tollen Farben deutlich in den Vordergrund, leuchtet erst orange und wird immer tiefer rot, während der fast volle Mond das Mondtal inzwischen in fahles weißes Licht taucht. Wunderschön und einfach magisch. Im Dunkeln, nur der Mond leuchtet ein bisschen, fahren wir zurück nach Guitin, auf unseren Stellplatz von vor San Pedro, um noch einmal auf 3300 Metern Höhe zu übernachten, bevor wir uns noch höher trauen. Zum Glück kennen wir den Ort und finden ihn so auch wieder. Da es spät und kalt ist, wir aber außer Frühstück so gut wie nichts gegessen haben, bilden wir zwei Teams. Hans und Lasse sind das Kochteam, die beiden zaubern noch eine heiße Nudelsuppe, während Liska und ich als Zeltteam das Zelt aufbauen und einräumen, so dass wir nach dem Essen ganz schnell ins Warme kriechen können und jeder seine Sachen findet. Wie gut das klappt, ist bezeichnend für das, was uns als Familie ausmacht und was von Tag zu Tag tiefer und intensiver wird. Alle für einen - einer für alle. Oder alle für alle, jederzeit, besonders, wenn es drauf ankommt.