Inka-Hauptstadt Cusco - ein Traum!


Erstmalig in Regenjacken ziehen wir los. Das Prinzip ist klar, runter nach Cusco (3400 Meter hoch) läuft man, rauf nimmt man sich ein Taxi für rund 2,50 Euro. Der Weg runter lohnt sich sehr. Der Blick auf die Stadt von oben ist toll und sich dieser allmählich zu nähern und dann einzutauchen ist großartig! Plötzlich enge Gassen mit glitschigen Kieselsteinen gepflastert, die ganz steil nach unten in die Altstadt führen und  plötzlich die wunderschöne Plaza de Armas mit ihrem Springbrunnen umgeben von Grün und blühenden Blumen und außen die vielen Häuser im Kolonialstil mit den Arkaden und die riesigen imposanten Kirchen. Eine Wahnsinns-Atmosphäre von der ersten Sekunde an. Wir sind in der Hauptstadt des Inka-Reiches und die Stadt fasziniert. Wir streifen durch die Gassen auf der Suche nach einem Restaurant, das leider geschlossen hat, lassen uns von einer Deutschen, die wir zufällig identifizieren, beraten, wo man gut essen kann und gehen dann doch woanders hin. Das Restaurant ist sehr, sehr nett, das Essen gut, es gibt Alpaka, das Hans, Liska und Lasse auch essen, nur tatsächlich sind die Portionen etwas klein. Hans und ich beginnen hier, das WLAN nutzend, das komplizierte  Unternehmen Machu Picchu zu recherchieren - und uns schwirrt der Kopf. Es gibt zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, die mit unterschiedlichen Anfahrtswegen, unterschiedlich langen Zugfahrten, unterschiedlich langen Wanderungen und vor allem sehr unterschiedlichen Preisen verbunden sind. Es gilt, die optimale Variante von Dauer und Geld zu finden. Puuh, extrem aufwendig. Doch beide Kinder machen sehr deutlich, wie wichtig ihnen Machu Picchu sei, so dass wir bereit werden, Zeit, Geld und Energie in die Organisation des Ganzen zu investieren.

Erstmal wollen wir weiter durch die Stadt laufen und genießen. Fest steht, wir bleiben erst einmal zwei Nächte, um wirklich etwas davon zu haben, uns etwas zu erholen und das auszukosten, was lohnt. Cusco ist Leben, ist sympathischer Tourismus aus aller Welt, ist Kolonialstil, ist Inka-Gassen mit eindrucksvollem Mauerwerk, ist imposante Kirchen und malerische Plätze, ist Markt mit Cholitas, ist außergewöhnliche Atmosphäre - selbst im Regen... ist Friseur, der Hans den Bart abnimmt, ist kleine Läden mit Coca-Produkten, ist viele Läden mit bunten indigenen Mützen, Hüten, Tüchern, Taschen, Rucksäcken... einfach toll!

Und wie geplant nehmen wir im Dunkeln ein Taxi den Berg rauf. Während Lasse im Zelt verschwindet, liest und schläft, quatschen wir anderen drei noch recht lange und sehr nett mit den beiden Schweizern, bevor auch wir endgültig den Tag beenden.

Die peruanische Zeit ist echt dämlich. Zwei Stunden früher als in Uruguay, Argentinien, Chile ist es morgens um 6 Uhr hell und abends um 19 Uhr dunkel, völlig blöd...

Die Entscheidung steht. Wir fahren mit dem Auto nach Ollantaytambo und am nächsten Morgen mit dem Zug nach Aguas Calientes, steigen von dort zu Fuß nach Machu Picchu auf, fahren am gleichen Tag abends zurück nach Ollantaytambo. So weit der Plan. Doch dazu müssen wir erst zum Büro von Peru Trail, um herauszufinden, wann die Züge fahren. Mit diesem Wissen müssen wir Eintrittskarten für das richtige Zeitfenster in Machu Picchu kaufen, um dann die Bahntickets zu kaufen. Das ist unsere Mission für den Vormittag unseres zweiten Cusco-Tages. Läuft auch alles nach Plan, nur die Schlange vor dem Büro für die Eintrittskarten war so nicht gedacht. Überhaupt keine Lust, uns anzustellen, Lasse will das ganze Unternehmen schon streichen, doch wir stellen uns anderthalb Stunden an, kriegen die gewünschten Karten und auch anschließend die passenden Bahntickets und ganz besonders Lasse freut sich riesig.

Chifa probieren wir zum Mittagessen, im Reiseführer angepriesene chinesisch-peruanische Küche, von der netten Deutschen schon als "ganz normaler Chinese" bezeichnet. Das Essen ist billig, ähnlich wie bei unseren Chinesen, nur völlig ungewürzt - und das, obwohl die peruanische Küche so vielseitig und interessant würze... Wir brauchen viel, sehr viel, extrem viel Sojasauce... und auch wenn das gestrige Essen gut war, besonders gewürzt war es auch nicht...naja, wir werden billig satt und gut tut es auch. Den restlichen Tag verbringen wir in den Straßen und Gassen, auf den Plätzen, freuen uns über einen Tag Pause, der das Wort "Urlaub" verdient und genießen einfach mal das Leben Cuscos und unser eigenes.