Vulkan Reventador und San Rafael Falls

Wir lassen uns ein bisschen treiben, der Weg ist klar, wir haben viel Zeit dafür, was richtig gut tut und wir sind so froh, dass wir nicht bis Guayaquil rasen müssen. 

Schon auf dem Hinweg hatten wir ein Schwimmbad mit Rutschen am Wegesrand gesehen. Das steuern wir jetzt an. Ein recht großes Bad, und wir sind die einzigen Gäste. Die eine Rutsche wird extra für uns eingeschaltet, die andere ist kaputt. Alles ist irgendwie ein bisschen zusammengeschustert, der Unterbau der Rutsche Besorgnis erregend, aber sie trägt auch Hans. Liska und Lasse toben sich so richtig aus und ich schreibe ganz viel Blog. So kommen wir zwar etwas später als gedacht weiter, aber wir genießen die Zeit in diesem skurrilen Schwimmbad im Regenwald. 

Auf dem anschließenden Weg zu den San Rafael Falls kommen wir um eine Straßenkurve und da sticht er plötzlich deutlich vor uns aus der Wolkendecke hervor, der aktive Vulkan Reventador (3562 Meter) und eine Aschewolke hat er auch gerade ausgepufft. Toller Anblick! Wir halten an, machen Fotos und er pufft ein zweites Mal. Eindrucksvoll. Man ahnt die Kraft der Natur auch auf diese Entfernung.

 Als wir den höchsten Wasserfall Ecuadors erreichen, sind wir sieben Minuten zu spät für den Einlass in den Nationalpark. Wir reden ein bisschen, fragen auch, ob man da übernachten kann, was auf eigene Verantwortung nach etwas Spanisch geht uns plötzlich dürfen wir doch noch zu den falls laufen. Warum haben wir nicht verstanden. Der Weg ist echt schön und richtig im Dschungel, doch allein macht es nach Cuyabeno nicht mehr so viel Spaß und wir müssen uns auch ein bisschen beeilen, weil es sonst dunkel wird. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir das Ende des Weges und sind an einem schönen Mirador mit Blick von gegenüber und oben auf die falls. Wir dachten, man käme von unten dran, was sicherlich spektakulärer gewesen wäre. So war es ein netter Abendspaziergang.

Etwas die Straße zurück übernachten wir auf dem riesigen Parkplatz eines Hotels, das wohl mal ein Luxushotel mit tollen Cabañas gewesen sein soll. Jetzt ist auch hier niemand außer uns, der Pool in ex-tollem Ambiente halb leer... für unsere drittletzte Nacht im Dachzelt hätte ich mir Schöneres vorstellen können, aber es ist auch okay. Wir grillen zum zweiten und letzten Mal auf der ganzen Reise - den Grill hätten wir auch entbehren können. Es war einfach immer schwierig Fleisch zu kaufen, dem wir vertrauen, und insgesamt haben wir sowieso viel mehr Fleisch als zu Hause gegessen, so dass wir dann oft mit eigener vegetarischer Küche glücklicher waren.