Quito - Sonntag im Parque la Carolina

Auch heute nochmal ein so schöner, herrlich entspannter Tag in Quito. Nach ausgiebigem Frühstück packen wir wieder unsere Rucksäcke, lassen die aber noch im Hotel und verbringen einen typisch ecuadorianischen Familiensonntag im Parque La Carolina mitten in Quito zusammen mit tausend anderen, nahezu ausschließlich Ecuadorianern. Der Park ist eine riesengroße sehr schöne Grünanlage mit zahlreichen Spielplätzen, Fitnessgeräten, Rasenflächen, auf denen die Leute Picknick machen, Fußball spielen, Akrobatik und Tanzübungen, Break-Dance, Yoga. Es gibt eine 800 Meter lange blaue Tartanbahn vor der modernen Hochhauskulisse Quitos, Tennisplätze, Pelotafelder, kleine Karussels, Trampoline, Schießstände. Und verhungern muss hier keiner, überall Fressstände, Fahrradkarren, Handwagen. Ein nett angelegter Kanal durchzieht einen Teil des Parkes, auf dem auch wir eine halbe Stunde Tretboot fahren. Es macht einfach Spaß durch diesen Park zu bummeln, zuzuschauen, mitzumachen, dabei zu sein.

Als wir kamen, dachten wir, wir hätten den Bus von Ulrike und Wolfgang auf dem Parkplatz gesehen, aber es war doch leider ein anderer Bus.

Über Mittag verlassen wir den Park und gehen nach einem Trip-Advisor-Tipp bei La Llama essen, was super nett, super schön und super lecker ist, leider etwas teurer als beim Tripadvisor angegeben.

Zurück im Park besuchen wir das Vivarium, ein kleines Reptilienhaus, in dem wir in diversen Terrarien Schlangen, Frösche, Schildkröten, Echsen suchen, doch in erster Linie tun uns die Tiere leid, in so kleinen Gefängnissen sitzen zu müssen. 

Anschließend bummeln wir weiter durch den Park und entdecken auf einem Parkplatz nun tatsächlich den gelben Bus von Ulrike und Wolfgang, hoffnungsvoll laufen wir hin, aber sie sind nicht da. Lasse und Liska geben sich noch ein Raumfahrttrainingsgerät in ecuadorianischer Variante von einem alten Mann von Hand angedreht. Doch der Effekt ist der gleiche wie bei den vollelektrischen, die Kinder genießen es und Hans und mir wird schon beim Zuschauen schlecht. Noch eine blaulilafarbene Zuckerwatte, noch einmal vergeblich am gelben Bus vorbei und dann geht der Tag in Quito, unser letzter Tag in Ecuador, zumindest auf dem Festland zu Ende.

Wir fahren mit einem Taxi zum Hotel, holen unsere Rucksäcke und fahren mit dem gleichen Taxi in ein kleines Hotel am Flughafen. Der Taxifahrer fährt einen anderen Weg als den, den wir schon selbst gefahren waren und so sehen wir noch einen ganz anderen Teil von Quito. Dieser Abschied fällt nun extrem schwer, uns allen, was werden wir alles vermissen... die kleinen Läden, die Lebendigkeit, die Farben, die Menschen. Wir sind uns fast sicher, dass Quito unsere Lieblingshauptstadt dieser Reise ist. Wir können es selbst kaum glauben, weil es sich eigentlich nicht so anfühlt, aber in Quito waren wir mit sieben Nächten insgesamt am längsten (In Montevideo waren es sechs) und in Ecuador sind wir mit Galapagos von allen sechs Ländern am längsten, fast ein Drittel der Gesamtzeit. Erstaunlich...

Die Hosteria San Carlos ist recht schön, unser Vierbettzimmer groß, für die eine Nacht wirklich gut. Es hat eine sehr schöne Gartenanlage mit Pool und Rutsche, doch die Rutsche ist eh unbrauchbar und so richtig zieht es uns heute auch nicht mehr in den Pool.

Hans, Liska und ich ziehen nochmal los, um etwas zu essen und Wasser zu besorgen. Die ganze Straße ist im Grunde eingemauert durch die hohen Mauern samt Spitzen und Eöektrozäunen, die die dahinter liegenden Häuser schützen und verstecken. Es ist schon dunkel und es sieht nicht so sehr nach einem Laden in dieser Gegend aus. Stattdessen mittendrin eine Pferdekoppel, an anderer Stelle ein Maisfeld. Am schönen Dorfplatz hat noch eine Apotheke offen, wo wir fragen und es gibt tatsächlich eine Ecke weiter einen kleinen Laden, der alles hat, was wir brauchen. So machen wir im Hotel erneut ein Zimmerpicknick. Liska nimmt bereits die ersten Glückwünsche zum Geburtstag entgegen, in Deutschland ist es nach Mitternacht. Doch wir einigen uns darauf, dass wir nach Ortszeit gratulieren und feiern, wann der Tag es ermöglicht. Auf jeden Fall hat sie durch die Zeitverschiebung mit 31 Stunden den bisher längsten Geburtstag ihres Lebens.