Last Day

Drei Wochen zu Hause und immer noch nicht zu Ende geschrieben...


Unseren letzten Tag verbringen wir in der "gigantischen Downtown" von Whitehorse, bummeln ein bisschen durch die wenigen Geschäfte, trinken einen Kaffee und fahren zur großen Körperreinigung ins Schwimmbad.

Das Schwimmbad ist ein top organisiertes Spaß- und Sportbad. Die Bahnen zum ernsthaften Schwimmen sind aufgeteilt mit unterschiedlichen Zeitvorgaben für jede Bahn. Es gibt bestimmte Zeiten für Familien, zu denen Spielgeräte ausgeliehen werden. Ein Strömungskanal, eine Wasserrutsche - alles da, was Spaß macht. Und so viele wirklich aufmerksame Bademeister habe ich auch noch nie gesehen. Richtig cool ist das Tarzanseil, mit dem man vom Startblock aus losschwingen kann, um dann am Umkehrpunkt ins Wasser zu springen. Hans meint irgendwann, er fühle sich in einem solchen Schwimmbad direkt 15 Jahre jünger, weil es sehr an die Zeit erinnert, als Liska und Lasse noch klein waren. Wir haben alle richtig Spaß, spielen eine ganze Zeit WasserVolleyball über eine Leine und fühlen, wie sich so allmählich die Dreckkruste löst und durch eine Chlorkruste ersetzt wird. Fühlt sich auf jeden Fall mal anders an. Stinken tut es vermutlich auch weniger oder zumindest anders.

Nach dem Schwimmen ziehen wir erneut durch die drei Straßen von Whitehorse, die beiden Füchse sitzen immer noch auf dem Dach eines großen Schuppens, drücken uns vor dem Packen, fahren den Yukon ein Stück rauf, sind fasziniert von der Gewalt des Wasser an den Whitehorse Rapids und suchen uns oberhalb am Stausee ein nettes Plätzchen, um uns nun doch der ätzenden Aufgabe des Packens, Aus- und Aufräumens zu stellen. Es wird eine herausragende Meisterleistung unseres Familienteams. Schneller, als je für möglich gehalten - und trotzdem hat es viel Zeit in Anspruch genommen - haben Liska und ich alles, was mit muss, auf vier Rucksäcke verteilt, während Hans und Lasse Auto und Camper komplett aufgeräumt und ausgemistet haben. Wir sind stolz auf uns.

Spät abends fahren wir zu einigen anderen Campern zurück nach Whitehorse auf den Parkplatz eines Supermarktes und lassen mit Streit und halbwegs wieder Vertragen den letzten Abend beim Kartenspiel ausklingen.

Morgens das Procedere Dumpen und Tanken und dann offizielle Rückgabe des Campers bei Fraserway. Dort ist alles super freundlich und mega entspannt, aber wir geben auch ein wirklich ordentliches Fahrzeug zurück.

Unsere ganzen Lebensmittelreste und alles, was sonst noch übrig ist an Toilettenpapier u.ä., verschenken wir an eine niederländische Familie, die gerade ihr Fahrzeug übernommen hat und ihr Glück gar nicht fassen kann. Wie schön, noch eine gute Tat zum Schluss. Die 2,5 Kilo Nüsse haben wir übrigens locker selbst geschafft, die 8 Kilo Nudeln nicht ganz.

Die letzten Familienbilder mit dem ganzen Gepäck vor unserem Camper, eine riesige Fresstüte ist sicherheitshalber auch dabei und dann bringt uns ein Mitarbeiter von Fraserway zum sehr kleinen und überschaubaren Flughafen von Whitehorse, wo wir noch zig Stunden bis zum Abflug verbringen. Doch wir sind schon alle in den geduldig gelassenen Reisemodus runtergefahren, beschäftigen uns mit Lesen, Daddeln, draußen noch mal rumlaufen, quatschen, Blog hochladen ... so gutes Wlan hatten wir selten.


Der Rückflug mit leichter Verspätung, Schlafen können wir alle nicht, Ankunft in Frankfurt passend zur Zugabfahrt, aber der Zug deutlich verspätet mit drohendem Ausfall, darum kurzerhand in einen anderen eingestiegen, Cappuccino im Speisewagen verschafft uns Sitzplätze, mit dem Taxi von Duisburg nach Hause, glücklich, es so gut geschafft zu haben, Hitze, die uns etwas überwältigt, inzwischen bald 20 Stunden ohne Schlaf und trotzdem irgendwie immer noch nicht richtig müde. Zu Hause sein ist schön und markiert halt mal wieder ein Ende. Der Jetlag ist der schlimmste, den ich je hatte, und der hält mehr als eine Woche an.


Und ein Fazit kommt noch ...



Abschied (unser Camper ist (hinten) sauber)
Abschied (unser Camper ist (hinten) sauber)