Sugar Dunes

Die Sugar Dunes fahren wir über eine lange Sandpiste von Süden an und stehen schließlich oben auf einer schneeweißen Düne, von der aus wir in die eine Richtung eine weiße wellenförmige Dünenlandschaft überblicken und auf der anderen Seite den blauen indischen Ozean am kilometerlangen weißen Strand sehen. Ein Traumplatz für Silvester - nur bei unserer Ankunft zu heiß. Mit Hilfe des Dachzeltes vergrößern wir den Schatten des Autos, in den wir uns quetschen. Hans, Liska und ich gehen erst einmal baden und sind erneut entsetzt, wieviel Müll auch hier liegt. Wir würden dem Sultan zumindest schon mal die Einführung einer Pfandgebühr für Plastikflaschen empfehlen, auch wenn das gegen das ganze Mikroplastik am Strand auch kaum etwas helfen würde.

Das Wasser ist schön, sehr warm, sehr ruhig, Seniorenbaden. Wir genießen die Abkühlung, sind uns aber einig, mit unserem Paradies in Salalah kann es nicht mithalten. Den Rest des Tages chillen wir auf unserer Düne. Hans sammelt zunächst mühsam Feuerholz, dann sucht er mit dem Fernglas die Gegend nach mehr ab und zieht mit Liska los. Sie kommen wieder mit noch brennenden Balken und glühenden dicken Ästen. Dass wir ein brennendes Feuer sammeln, hatten wir vorher auch noch nicht. Ich muss an Ötzi denken, der die Glut mit sich transportiert hat.

Kurz vor Sonnenuntergang kommt ein Fahrradfahrer mit einem rundum vollgepackten Bike, das er mühsam die Düne hochschiebt. Liska und Lasse helfen ihm und bringen in Erfahrung, er ist Amerikaner, der von der Mongolei nach Spanien unterwegs ist. Solche Abenteurer beeindrucken mich immer wieder und ich habe riesigen Respekt, tauschen möchte ich nicht. Das wäre mir zu viel des Guten.

Unser Silvestermenü müssen wir bei starkem Wind unter erhöhten Schwierigkeiten zubereiten. Der feine Sand fliegt uns nur so um die Ohren und ganz ohne Knirschen gelingt es uns nicht. Wir kochen die Kartoffeln, die wir ganz zu Anfang mal in unser Lagerfeuer legen wollten, wozu es nie gekommen ist. Dazu viel angebruzzeltes Gemüse mit Tomatensauce. Lecker gewürzt, ein echtes Festmahl. Gemütlich sitzen wir am Feuer und erzählen ein bisschen, was 2023 alles in unseren vier Leben passiert ist. Weit draußen auf dem Wasser liegen die beleuchteten Fischerboote und Dhaus aufgereiht wie eine Perlenkette.

Der Wind wird leider nicht weniger, so wird auch unser Schokoladenfondue eine echte Herausforderung. Tisch als Windschutz, der eigentliche Windschutz steht schon am Feuer, und alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen, um das frisch geschnittene Obst vor Sand zu schützen, ermöglichen ein weit erfolgreicheres und leckeres Schokofondue als vor fünf Jahren in Bolivien, wo es uns ja noch nicht einmal gelungen war, Schokolade ohne Erdnüsse zu finden.