Küstenstraße zum Ras al Hadd

Heute morgen genießen wir noch ein bisschen unseren schönen Stellplatz, bevor wir uns auf die lange Etappe bis zum Ras al Hadd machen, wo uns noch einmal eine Hotelnacht eine hoffentlich gute Dusche bescheren wird. Die Fahrt dorthin geht durch unterschiedliche Landschaften und sehr verschiedene Farben, viele Orte, Dörfer, Städte, viele Moscheen, viel Besonderes passiert heute nicht. Aber Hans hat den richtigen Riecher und findet einen traumhaften Strand für eine ausgiebige Badepause in herrlichem Wasser mit schöner Brandung, die zum Bodysurfen nur so einlädt.

Oben im Norden wird es nochmal richtig bergig, was auch eine willkommene Abwechslung ist. Wir erreichen nachmittags unser Hotel, dessen eigentlicher Zweck es ist, uns einen guten Ausgangspunkt für die Beobachtung der Meeresschildkröten bei der Eiablage zu bieten. Auf den ersten Blick macht das Hotel einen sehr schicken Eindruck, so nach und nach stellt sich vieles als fake heraus und irgendwie ist alles verboten, worauf man schon vor dem Betreten des Hotels mit einer großen Tafel hingewiesen wird. Als dann auch noch ein Reisebus kommt, dem nur Deutsche mit Trolleys entsteigen, die überall ignorant im Wege stehen, haben wir schon gedacht, die werden neben all den Spaniern und Italienern auch alle wegen der turtles hier sein. Das Personal im Hotel ist entweder unfreundlich unnahbar oder völlig unterwürfig - beides unangenehm. Wir beziehen unsere Zimmer, die eine schöne Veranda zum Meer hin haben, wo Hans und ich nach der Dusche sitzen und lesen, während Liska und Lasse das gekühlte Zimmer nutzen. Das abendliche Buffet enttäuscht total, es gibt trotz eines recht großen Angebots quasi nichts, was schmeckt. Es ist mit Abstand das schlechteste und ungewürzteste Essen der gesamten Reise. Tapfer lassen wir es über uns ergehen.

Nach dem Essen spielen wir im Stockdunklen ein bisschen Basketball auf dem dafür vorgesehenen, aber völlig ungeeigneten Platz. An der Stange, an der der Korb befestigt ist, ist etwa 1,50m über dem Boden eine breite Metallkiste angebracht, in der wir den Ball finden. Wir werfen und passen ein bisschen, fangen ist schwierig, weil man den Ball nicht sieht. Ich will einen Korbleger machen und mir fällt ein, kurz hinter dem Korb ist über die gesamte Breite des Feldes eine Stufe, die ich auf keinen Fall runterfallen will. Also schaue ich nach dem verhaltenen Korbleger nach unten und krache dabei mit meinem Nasenbein und meinem Jochbein voll auf die Kante der Metallkiste. Ich dachte, ich hätte einen 10cm langen Schmiss quer über mein Gesicht, es tut sauweh, aber außer einem roten Streifen auf meiner Nase ist nichts zu sehen - zu fühlen allerdings schon. Das Basketballspiel ist damit für heute beendet.