Weil es so schön war ...

Mit Hilfe des Overlanders finden wir talaufwärts über eine interessante Piste, vorbei an zwei Dörfern im Wadi einen guten Stellplatz, an dem wir unseren vorletzten Zeltabend verbringen. Und hier finde ich auch heraus, warum es heute so weh getan hat, barfuß über die dicken, runden Kiesel zu laufen: ich habe unter dem Fuß ein richtig fettes Hämatom, das in allen Blau- und Rottönen mein Fußgewölbe ziert. Noch nachträglich gestehe ich mir meine Schmerzen zu.

Hier unten hallt noch einmal extrem der Ruf zum Gebet von der Moschee von den Bergen wider. Für mich ist es jedes Mal wieder ein Gänsehautmoment und wir nehmen von alldem nach und nach Abschied.

Morgens werden wir in dieser tiefen Stille vom Dorflärm oben an der Kante geweckt. Hähne schreien um die Wette, die Ziegen trapsen über den steinigen Boden recht nah vorbei, selbst die Stimmen der Menschen schallen zu uns herunter, könnten wir Arabisch würden wir vermutlich jedes Wort verstehen.

Heute haben wir nicht so viel zu tun, also haben wir Zeit. Ich habe Lust, im Wadi noch einmal das kurze Stück bis zum ersten Pool zu laufen. Während wir die Piste zurück Richtung Parkplatz fahren, nimmt der Plan, das Wadi noch einmal hochzulaufen und runter zu schwimmen, mehr und mehr Plan an. Und genauso machen Hans, Liska und ich es auch und es ist auch beim zweiten Mal noch großartig. Wir sind noch viel einsamer als gestern und es ist wunderschön, wie so langsam das Morgenlicht die Schlucht erfasst und für tolle Lichtspiele auf den Felswänden sorgt, während wir leise im Wasser schwimmen.

Nach der nächsten erfolgreichen Mrs Bean Prozedur laufen wir noch ein drittes Mal den Weg zum ersten großen Pool und setzen uns auf die schattige Terrasse des Restaurants. Jetzt, wo wir das Wadi zweimal durchschwommen haben, können wir diesen Spot bei leichtem Wind, frischem Saft und was zu essen voll genießen und sind schließlich der Meinung, diesen wunderschönen Ort maximal ausgekostet und zu den absolut richtigen Zeiten besucht zu haben. Als wir zurück zum Parkplatz kommen, ist alles voll und die Touris werden in Kleinbussen zum Anfang des Weges gekarrt. Im sicheren Wissen, alles richtig gemacht zu haben, verlassen wir das letzte Wadi dieser Reise in Richtung Ramlat Al Wahiba, der kleineren der beiden omanischen Sandwüsten.